Genferseeregion >

Genf

Die Stadt mit internationalem Flair

Geschichte und Geographie der Stadt Genf

Genf liegt malerisch inmitten der grossen Schweizer Gebirgsketten der Alpen und des Juras am Ende des Genfersee, wo die Rhône Richtung Frankreich fliesst. Bereits die Kelten waren an dem Ort anwesend, auch Römer überquerten hier den Fluss. Ab dem Jahr 400 war die Stadt für 1100 Jahre Bischofssitz. In dieser Zeit - genauer im 5. und 9. Jahrhundert - residierten auch die Könige von Burgund, zu deren Herrschaftsgebiet Genf damals gehörte, in der Stadt. 1162 wurde das Bistum reichsfrei erklärt. Zwei Jahrhunderte später gewahr der Bischof den Einwohnern der Stadt Bürgerrechte. 1526 schloss Genf erste Bünde mit den Städten Bern und Freiburg. Genf, das als Brückenkopf für Savoyen, Frankreich und Bern strategisch von Bedeutung war, konnte daher seine Unabhängigkeit bewahren. Unter dem bedeutenden französischen Reformator Johannes Calvin, der ab 1536 in Genf den Evangelischen Glauben und eine allgemeine Schulpflicht einführte, die Macht der Kirche einschränkte und die Stadt zu einem Zentrum für Glaubensflüchtlinge aus ganz Europa machte, wuchs Genf bis 1550 auf eine Bevölkerungszahl von 17000 Bewohnern an. 1559 gründete Calvin die Genfer Akademie - die künftige Universität von Genf. Nach einigen Kriegswirren wurde Genf als Hauptort des gleichnamigen Kantons von 1798 bis 1814 Teil der Ersten Französischen Republik. 1814 wurde die Stadtrepublik Genf deklariert, ein Jahr darauf schloss man sich mitsamt des umliegenden Gebietes als Kanton Genf der Eidgenossenschaft an. 1863 legte Henri Dunant in Genf Grundsteine für das Rote Kreuz. Zahlreiche wichtige Mächte unterschrieben die Genfer Konvention, welche die Hilfe für Kriegsverwundete klar regelte und die Neutralität des roten Kreuzes anerkannte. 1864 erfolgte die Gründung des "Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)", das bis heute seinen Sitz in Genf hat. Weitere internationale Organisationen wie der Völkerbund und die Uno als dessen Nachfolgeorganisation, die WHO oder die WIPO und das ITU folgten, die Genf zu einer weltweit bedeutenden Stadt mit internationalem Flair machten.

Sehenswürdigkeiten in Genf

In der Nähe des Bahnhofes - inmitten des dichten Verkehrs - steht die Notre-Dame de Genève. Diese katholische Kirche wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet. Ein Staatsvertrag zwischem dem Vatikan und Napoleon zwang die Kantonsregierung, den katholischen Glauben wieder zuzulassen. Es folgte aber ein Kulturkampf, so dass die Kirche von 1875-1912 christkatholisch war und erst nachher wieder der römisch-katholischen Gemeinde zurückgegeben wurde.

Basilique Notre Dame de Genève

Bergab gelangt man innerhalb weniger Minuten zu Fuss ans Ende des Genfersees und zur Rhône.

Rhone-Ausfluss Genf

Am Ufer des Genfersees befinden sich mehrheitlich repräsentative Bankengebäude und Hotels:

Uferpanorama Genf

Direkt am See liegt auch der Englische Garten, der mit Springbrunnen und Skulpturen aufwartet:

Jardin Anglais - Genf

Der Jet d'Eau, das bekannteste Wahrzeichen Genfs befindet sich wenige hundert Meter entfernt. Ursprünglich war dies das Überdruckventil einer 1885 für die Genfer Juweliere erbauten Druckwasserleitung, mit deren Hilfe Maschinen angetrieben wurden. Aber 1891 erkannte die Stadt den touristischen Wert und man beschloss, den Jet d'Eau weiter in den See zu versetzen und zu beleuchten. 1951 erfolgte der Einbau zweier Pumpen, die etwa 500 Liter Seewasser pro Sekunde mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h 140 Meter in die Höhe ausstossen.

Jet d'Eau Genf

Vom Jet d'Eau gelangt man zu Fuss in etwa 15 Minuten zur Altstadt von Genf. Hier trifft man auf sehr alte Gebäude wie das Collège Calvin - einem Gymnasium, das 1559 von Johannes Calvin gegründet wurde und das lange Zeit auch die Universität Genf beherbergte.

Collège Calvin

In der Altstadt befinden sich auch die Verwaltungsgebäude der Stadt und des Kantons.

Rue Hotel de Ville - Genf

Die Genfer Stadt- und Kantonsräte können hier in wunderbaren Säulengängen die Geschicke ihrer Stadt überdenken:

Verwaltung Genf

Denkmäler zeugen von der Wehrhaftigkeit der Stadt Genf:

Kanonen in Genf

Mit dem Bau der Kathedrale Sankt Peter wurde im Jahre 1160 inmitten der Altstadt begonnen. Im Zuge der Reformation wurden die katholischen Bauten zur Stadtkirche des evangelischen Genf umgenutzt. Die Gebäude im gotischen Baustil wurden im 18 Jahrhundert durch eine klassizistische Säulenhalle ergänzt, was die etwas inhomogene Architektur der Kirche erklärt:

Cathedrale Saint Pierre - Genf

Das internationale Reformationsdenkmal, das sich unterhalb der Altstadt befindet, wurde 1909 zum 400sten Geburtstag von Calvin errichtet. Die bewusst einfach gehaltene Wand erklärt die Geschichte der Reformation und zeigt mittig die wichtigen Reformatoren Guillaume Farel, Johannes Calvin, Theodor Beza und John Knox.

Reformationsmauer Genf

Mit der Tramlinie 15 (Haltestelle Nations) erreicht man das ausserhalb des Zentrums gelegene Internationale Quartier von Genf. Hier wird das zukünftige Gesicht der Stadt gestaltet:

Auf der anderen Strassenseite residiert die UNO mit dem stark bewachten Haupteingang:

In der Nähe befinden sich auch die Zufahrten für die Diplomaten.

Wer entlang der Avenue de la Paix Richtung Genfersee wandert, kann ab und zu einen Blick auf die alten Gebäude des ehemaligen Völkerbundes erhaschen:

Gebäude des Völkerbundes in Genf

Schliesslich gelangt man zum Botanischen Garten Genf, der eine Oase der Ruhe und Erholung darstellt, in der man den Rundgang in Genf ausklingen kann.

Jardin Botaniques - Genf

Der schön gestaltete Park zeigt zahlreiche Pflanzen:

Jardin Botaniques - Parkanlagen - Genf

Mehrere Gewächshäuser bieten eine abwechslungsreiche Auswahl (sub-)tropischer, botanischer Sehenswürdigkeiten:

Jardin Botaniques - Gewächshaus - Genf