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Baden

Das Wohlfühlstädtchen an der Limmat

Geschichte und Geographie der Stadt Baden

Die Altstadt von Baden liegt zwischen zwei Höhenrücken des Juras. Gleich neben der Altstadt durchfliesst der Fluss Limmat eine 200 Meter breite und eindrückliche Klus - also eine Schlucht, die sich bei Faltung des Gebirges ausgebildet hat, weil sich der Fluss kontinuierlich in eine entstehende Hügelkette eingefressen hat. Nach Osten und oberhalb der Klus öffnet sich das Limmattal zum Mittelland hin: das dichter besiedelte Wettingerfeld mit der grösseren Stadt Wettingen schliesst an.

Baden hat eine lange Geschichte: bereits im 1. Jahrhundert nutzten die Römer die Thermalquellen auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Nach Abzug der Römer besiedelten die Alemannen die Region. Bereits im 9. Jahrhundert wurde eine Dorfkirche errichtet. Womöglich stammt auch die Burg Stein, die noch heute auf dem Schlossberg thront aus dieser Zeit. 1127 wurde Baden eine eigene Grafschaft des Deutschen Reiches. Doch weil Nachkommen fehlten, vererbten die Grafen von Baden die Stadt an die Kyburger. Später übernahmen die Habsburger die Herrschaft. Die Habsburger erkannten, dass Baden dank der Lage an der engen Limmatklus eine strategisch interessante Bedeutung hat: Die Stadt wurde ausgebaut, um die Expansion des aufstrebenden Zürich zu behindern. Mehrmals zogen Zürcher und Eidgenössische Truppen gegen die Stadt, konnten sie aber nie ganz einnehmen. Nachdem Herzog Friedrich IV 1415 bei König Sigismund in Ungnade viel, erhielten die Eidgenossen das Recht, den Aargau und die Stadt Baden zu erobern. Die Region wurde zu einem gemeinsam verwalteten Untertanengebiet der damals 8 Schweizer Orte. Unter Herrschaft eines Landvogtes, der im Landvogteischloss residierte, wurde Baden wurde zu einem beliebten Kur- und Versammlungsort. Zahlreiche Tagsatzungen (also Versammlungen von Abgesandten aller Schweizer Orte) wurden in Baden durchgeführt. Nach Jahrhunderten mit einigen Scharmützeln zwischen österreichischen und eidgenössischen Truppen, Zürcher Ansprüchen und diversen Religionsstreitigkeiten in der Region, aus denen sich die Stadt Baden aufgrund ihres Status als Versammlungsort herauszuhalten versuchte, eroberte Napoléon 1798 das Gebiet. Der kurzfristig existierende Kanton Baden wurde allerdings nach Abzug von Napoléon zu Gunsten des Kantons Aargau mit dem Kantonshauptort Aarau aufgelöst, in dessen Gebiet Baden eine Bezirkshauptstadt ist.

Sehenswürdigkeiten in Baden

Die Anreise mit der Bahn führt direkt zur ersten Sehenswürdigkeit. Der Bahnhof Baden diente 1847 als Endstation der ersten Eisenbahnlinie der Schweiz zwischen Zürich und Baden. Das Bahnhofsgebäude ist mehrheitlich im Originalzustand erhalten geblieben und ist somit das älteste Gebäude der Schweizer Bahn, das noch genutzt wird.

Bahnhof Baden

Die Bahn unterquert Richtung Zürich den Schlossberg mit der Ruine Stein. Vom Bahnhof bis zur Ruine ist es Fussmarsch von etwa 20 Minuten Länge:

Schlossberg Baden

Die Ruine Stein wurde um das Jahr 1000 errichtet. Das Gebäude diente unter anderem als Bibliothek der Habsburger, aber wurde 1415 von den Eidgenossen zerstört. Die Stadt Baden errichtete die Festung zwischen 1657-1670 als Teil der Stadtbefestigung neu, doch im Zuge eines Religionskrieges wurde die Burg 1712 von Reformierten erneut geschliffen. Ein rekonstruierter Wachtturm und die Stadtmauer von Baden zeugen aber noch heute von den alten Befestigungsanlagen.

Burg Stein

Die Burg Stein thront über der Altstadt von Baden. Von hier oben geniesst man einen wunderbaren Ausblick:

Aussicht von Burg Stein auf Baden

Die Burgkapelle Sankt-Nikolaus ist das einzig vollständig erhalten gebliebene Gebäude. Hier befindet sich auch die Steintreppe, über die man entlang der Stadtmauer die Altstadt erreicht:

Sankt-Nikolaus-Kapelle

Auf einem Schleichpfad entlang der Stadtmauer...

Schleichweg entlang der Stadtmauer

...gelangt man schliesslich in die schöne Altstadt von Baden:

Altstadt Baden

Der 56 Meter hohe Stadtturm mit seinem Tor entstand als Teil der mittelalterlichen Befestigung im 15. Jahrhundert und ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt Baden:

Stadtturm Baden mit Löwenbrunnen

Ganz in der Nähe befindet sich der Kirchplatz mit der gotischen Kirche Maria Himmelfahrt von 1460 sowie der benachbarten Sebastianskapelle:

Pfarrkirche Baden mit Sebastianskapelle

Im 17 Jahrhundert erfolgte die Barocke Ausschmückung des Innenraumes:

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Baden

In kurzer Gehdistanz trifft man auf die gut erhaltenen Zeilen mehrstöckiger Gebäude, die markant sind für die Badener Altstadt. Von Vorne nach Hinten sieht man das Rathaus, das Zeughaus und das Stadthaus. Im Rathaus befand sich der Tagsatzungsaal der Schweizerischen Eidgenossenschaft und somit der wichtigste Versammlungsort des jungen Landes:

Zeughaus Baden

Vom Stadthaus her gesehen ein Blick zurück:

Stadthaus und Rathaus Baden

Durch das Tor vis-à-vis des Stadthauses gelangt man in die Quartiere von Baden, die näher an der Limmat liegen:

Stadthaus Baden

Hier kann man noch einen Blick auf die imposante Häuserzeile werfen:

Zeughaus, Rathaus, Stadthaus Baden

Der Fluss befindet sich einige Meter unterhalb des Kirchplatzes:

Altstadtgassen in Baden

Über diese Holzbrücke verlässt man die Altstadt von Baden...

Holzbrücke Baden

und gelangt zum Landvogteischloss auf der anderen Uferseite. Teile des Gebäudes stammen aus dem 12. Jahrhundert. Als die Eidgenossen den Aargau 1415 eroberten, nahm das Gebäude grossen Schaden, wurde aber wieder aufgebaut. 1490 wurde die Erweiterung zum Landvogteischloss abgeschlossen. Fortan wurde von diesem Gebäude aus im Auftrag der Eroberer der Aargau verwaltet. Erst 1798 wurde die Fremdherrschaft beendet.

Landvogteischloss Baden

Nach einer Wanderung von 15, 20 Minuten gelangt man in das Bäderquartier von Baden. Die Thermalquellen, die sowohl von den Römern als auch den Schweizer Abgesandten der Tagsatzung geschätzt wurden, werden heute aber aufgrund der Konkurrenz weiterer Badeorte wie Schinznach oder Zurzach nur noch in kleinem Umfang genutzt. Zurückgeblieben sind zu Restaurants umfunktionierte Kursäle und grandiose Parkanlagen, in denen man den Tag ausklingen kann.

Kurpark Baden