Luzern
Das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Zentralschweiz
Geschichte und Geographie der Stadt Luzern
Luzern wurde zwischen 1180 und 1200 durch die Brüder von Eschenbach am Vierwaldstättersee gegründet. Aufgrund des schnell wachsenden Verkehrs über den Gotthardpass erreichte Luzern rasch eine hohe Einwohnerzahl, die bis ins 19. Jahrhundert nahezu konstant blieb. 1291 wurde Luzern an König Rudolf I. von Habsburg verkauft, was zu wachsenden Problemen führte, als ab 1314 Streitigkeiten über die Deutsche Thronfolge losbrachen. Luzern verbündete sich deswegen bereits 1332 mit den Urschweizer Kantonen, erinnerte sich aber weiterhin seinen Verpflichtungen gegenüber den Habsburgern. Erst als Luzern umliegende Gebiete eroberte, nahmen die Konflikte mit den Habsburgern zu. 1386 kam es zur Schlacht von Sempach, in derer die Eidgenossen über die Österreicher siegten. Luzern war nun eine wichtige Stadt der frühen Schweiz, die aber ihre Vormachtstellung langsam verlor, da zum einen das Gewicht der reformierten Städte in der Eidgenossenschaft zunahm und zum anderen die industrielle Revolution um Luzern eher einen Bogen machte.
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Sehenswürdigkeiten in Luzern
Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) nach den Plänen des Architekten Jean Nouvel, ist ein seit 1998 genutztes, multifunktionelles Gebäude mit Konzertsaal gleich in der Nähe des Bahnhofes, das sich harmonisch in die Umgebung des Vierwaldstättersees einfügt.
Überquert man vom Bahnhof aus auf der Hauptstrasse die Reuss, ist die Kapellbrücke gut zu beobachten. Dieses Bauwerk aus dem Jahr 1365 ist die zweitlängste Holzbrücke Europas und zugleich ein Wehrgang, welche die Altstadt von Luzern auf der rechten Seite der Reuss mit der Neustadt auf der anderen Flussseite verbindet. In den Giebeln der Brücke wird auf 111 Gemälden die Geschichte der Schweiz dargestellt. Leider hat im Jahr 1993 das durch eine arglos weggeworfene Zigarette verursachte Feuer einen grossen Teil der Brücke vernichtet. Die Brücke wurde aber orginalgetreu rekonstruiert.
Der achteckige Wasserturm existiert schon seit dem Jahr 1300 und diente als Wachturm und Folterkammer. Über einen Quergang wurde er mit der Kapellbrücke verbunden.
Das Rathaus inmitten der Luzerner Altstadt wurde von 1602 bis 1606 vom Steinmetzen Anton Isemann errichtet. Ihm zur Seite standen Gehilfen aus Oberitalien, was vielleicht der Grund dafür ist, dass das Gebäude wie ein Palazzo wirkt.
Die Luzerner Altstadt bietet eine Vielzahl alter, schön geschmückter Gebäude. Wie hier am Weinmarkt findet man zahlreiche Plätzchen, um einige Zeit in der idyllischen Umgebung zu verweilen:
Die Altstadt wird von der Museggmauer geschützt, die hier im Hintergrund ersichtlich ist. Von den insgesamt neun Türmen sind drei öffentlich zugänglich (Männli-, Schirmer-, Zytturm mit dem ältesten Uhrwerk der Zentralschweiz). Auf den Türmen geniesst man einen wunderbaren Ausblick auf die Region Luzern, so dass sich ein Besuch oder sogar eine Führung lohnt. Die Museggmauer ist in den Sommermonaten (zwischen Karfreitag und Ende Oktober) von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Informationen zu Führungen erhält man unter +41 41 227 17 17.
Die Spreuerbrücke ist eine weitere Fussgängerbrücke, welche die Altstadt mit der Neustadt verbindet. Ein 67-teiliger Bilderreigen im Innern der Brücke präsentiert einen Totentanz.
Geht man auf der Seite der Neustadt der Reuss Richtung Vierwaldstättersee entlang, trifft man auf das Nadelwehr:
Mit Holzelementen, die in einer Verankerung justiert werden, kann der Wasserstand des Vierwaldstättersees geregelt werden.
Ein wenig weiter oben befindet sich die Jesuitenkirche. Diese wunderbare, erste Barockkirche der Schweiz wurde zwischen 1666 und 1677 erbaut und weist in ihrem Innern eine Vielzahl an Stuckaturen und Gemälde auf. Bekannt ist die Kirche auch für ihre hübsche Orgel, die noch heute Teile eine älteren Instrumentes aus dem Jahr 1887 enthält.
In der Nähe der Jesuitenkirche, aber eher im Zentrum der Neustadt, befindet sich die Franziskanerkirche aus dem 13. Jahrhundert. Hier wurden früher die Fahnen der besiegten Gegner Luzerns ausgestellt, doch weil diese moderten, ersetzte man sie durch Gemälde. Im interessanten Innenraum der Kirche findet man aber auch die Darstellung der Himmelfahrt des heiligen Franziskus, aber auch zahlreiche Altäre, die unterschiedlichen Heiligen gewidmet sind.