Locarno
Wärmste Stadt der Schweiz
Geographie der Stadt Locarno
Locarno liegt im nördlichen Kantonsteil des Tessins in der Magadinoebene am Fusse des Lago Maggiore. Der Seespiegel mit 193 Metern über Meer markiert den tiefsten Punkt der Schweiz. Die Tiefebene, die lediglich etwa 5 km breit ist, wird von ca. 2000 Meter hohen Bergen gesäumt, die das Tal vor kalten Luftmassen schützen. Die niedrige Lage, die warmen Luftmassen aus dem Mittelmeergebiet sowie der Fön aus den Alpen bringen die Durchschnittstemperatur in Locarno auf ein Jahresmittel von 11.5 Grad, was 3 Grad über dem Wert der Stadt Zürich liegt. In der nördlichsten Stadt mit mediterranem Klima sieht man daher eindrücklich viele Palmen, die am Seeufer und den Hängen gedeihen.
Bemerkenswert ist auch die Anfahrt ins Tessin über den Gotthard, da man die unterschiedlichen Höhenstufen des Kantons z.B. im Frühjahr sehr gut wahrnehmen kann: vom Bergcharakter mit meterhohem Schnee rund um den Wintersportort Airolo bis hin zur Tiefebene um den Lago Maggiore, in der der Frühling bereits vorherrscht. Der Kanton Tessin spiegelt insofern die ganzen landschaftlichen Charakteristiken der Schweiz auf kleinem Gebiet wieder.
Sehenswürdigkeiten in Locarno
Die kompakte Stadt bietet rund um den verwinkelten historischen Kern mit der Piazza Grande einige schöne Sehenswürdigkeiten. Bei einem längeren Aufenthalt kann man zur Abwechslung eine Schifffahrt auf dem Lago Maggiore oder einen Ausflug mit der atemberaubenden Centovallibahn nach Domodossola in Betracht ziehen. Und Wanderfreunde kommen ganz auf ihre Kosten: Mit der Seilbahn auf die Cardada (1340 m) und weiter mit dem Sessellift auf die Cimetta (1671 m) erreicht man einige Pfade mit unglaublichen Aussichtspunkten auf die Maggadinoebene und die Bergwelt der Schweiz.
Vom Bahnhof, der eigentlich in der Nachbargemeinde Muralto liegt, gelangt man in wenigen Minuten zu Fuss an die Seepromenade:
Hier wurde nah am Ufer gebaut - ein öffentlicher Strand befindet sich aber z.B. in der Nachbarsgemeinde Ascona. Doch bemerkenswert ist die mediterrane Architektur der Villen, die man - ausser im Tessin - nirgends in der Schweiz findet:
Vom Ufer aus kann man auch einen Ausblick auf eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Locarno geniessen, die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso:
Zur Madonna del Sasso gelangt man am besten mit der Funicolare (Seilbahn) Locarno-Orselina. Die Talstation befindet auf dem Weg Richtung Altstadt fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt.
Die Fahrt führt entlang von Palmenhainen zur Endstation in Orselina:
Hier findet gerade die obligate Zugskreuzung der Seilbahn statt:
Von der Endstation in Orselina kann man einen prächtigen Ausblick auf die Madonna del Sasso geniessen:
Eine erste, schlichte Kapelle wurde aufgrund einer Marienerscheinung des Franziskanermönches Bartolomeo Patti zwischen 1485 und 1487 auf den Hügeln errichtet. Zahlreiche Erweiterungen - die letzten stammen aus dem 19. Jahrhundert - prägten ihre jetzige Gestalt, verminderten aber auch den schlichten Charakter der ursprünglichen, franziskanischen Gebäude.
Der Innenraum der Wallfahrtskirche wurde 2011 vollständig renoviert und erstrahlt in schönem Glanz:
Vom seeseitigen Kreuzgang aus hat man einen schönen Ausblick auf die Magadinoebene:
Hier präsentiert sich Muralto und Locarno in feinen, winterlichen Nebelschleiern eingetaucht:
In Orselina befindet sich auch die Talstation der Seilbahn auf die Cardada.
Auf dem Hausberg von Locarno geniesst man eine wunderbare Aussicht:
Von der Cardada geht es mit einer Sesselbahn weiter auf die Cimetta, Hier kann man sogar den tiefsten und den höchsten Punkt der Schweiz (die Dufourspitze) überblicken.
Am besten verbindet man einen solchen Abstecher auf die Cardada oder die Cimetta noch mit einer Wanderung zurück nach Locarno. Selbstverständlich kann man auch mit der Cardada-Bahn wieder ins Tal fahren und dann in Orselina die Funicolare nach Locarno besteigen:
Von der Talstation der Funicolare Locarno-Orselina aus gelangt man - durch zahlreiche Arkaden und entlang von Läden und Restaurants - innerhalb von weiteren 5 Minuten zu Fuss...
...zum zentralen Platz in Locarno - der Piazza Grande:
Hier trifft man sich zum Mittagslunch, macht seine Bankgeschäfte oder man geniesst die Filmvorführungen des Festival del film Locarno, das im August durchgeführt wird.
Zahlreiche kleine Gässchen mit bemerkenswerten Altstadtbauten führen auf die Piazza Grande:
Am Rande der Altstadt trifft man auf das Castello Visconteo aus dem 12. Jahrhundert. Lange Zeit von Getreuen des Deutschen Kaisers bewohnt, kam sie 1342 in den Besitz der Visconti von Mailand, die Namenspate der Burg sind. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg von den Eidgenossen eingenommen. Leider ist heute nur noch ein Fünftel des Bauwerkes erhalten. Gerade aus der Gründungszeit existieren nur noch die Grundmauern: