Lugano
Im südlichsten Zipfel der Schweiz
Geographie der Stadt Lugano
Lugano liegt im südlichsten Zipfel des Tessins, dem Sottoceneri auf 273 Meter Höhe am Luganersee (Lago di Lugano). Malerisch umringt von einigen Bergen wie dem Monte Bré und dem San Salvatore ist Lugano vom nördlichen Kantonsteil des Tessins nur über den Ceneri-Pass zu erreichen. Die Nähe zu Italien und die Verschwiegenheit der Schweizer Banken machten Lugano zum drittwichtigsten Finanzplatz der Schweiz - nach Zürich und Genf - obwohl die Stadt mit Ihren 56000 Einwohnern nur auf Platz 9 der einwohnerstärksten Schweizer Städte steht.
Lugano ist von Zürich aus mit modernsten Neigezügen in 2 Stunden 40 Minuten zu erreichen. Mit der neuen Alpentransversale (NEAT) mit Gotthard-Basistunnel (2017) und Ceneri-Basistunnel (2019) wird sich die Reisezeit um eine Stunde verkürzen. Damit wird die sonnige Stadt Lugano zu einem perfekten Ausflugsziel auch für Tagestouristen, die in anderen Schweizer Städten logieren. Mit ihrem italienischen Flair und den wunderbaren Panorama, das man am besten auf einer Wanderung in den bewaldeten Berghängen rund um Lugano erkundet, bietet die südlichste Stadt der Schweiz eine schöne Abwechslung zu den Städten im Norden.
Sehenswürdigkeiten in Lugano
Von der Bahnhofsterasse aus, die sich 60 Meter über dem Seespiegel befindet, geniesst man einen ersten Ausblick auf die Wälder rund um den Luganersee. Auf der anderen Seeuferseite im Hintergrund erspäht man die italienische Exklave Campione. Die erste Sehenswürdigkeit - die Kathedrale San Lorenzo - ist dank des markanten Turms problemlos zu erreichen:
Eine erste romanische Kirche mit Ostausrichtung, von der heute bei Ausgrabungen noch Grundmauern gefunden werden, wurde an diesem Ort bereits 818 errichtet. Der Turm, dessen Grundmauern noch romanisch sind, und damit zu den ältesten erhaltenen Teilen des Bauwerkes gehört, wurde im 17. Jahrhundert um weitere zwei Stockwerke und eine achteckige Laterne im barocken Baustil ergänzt.
Im 15. Jahrhundert erfolgte die Erweiterung der Kirche im gotischen Stil. Dabei wurde die Ausrichtung gedreht und der neue Chor in den Felshang im Westen gebaut. Die reich geschmückte Renaissance-Fassade entstand im Jahr 1517.
Die unterschiedlichen Stile prägen auch das Innere der Kirche. Romanische Säulen und Bögen des Mittelschiffes werden durch die gotischen Stilelemente der Seitenschiffe und des Gewölbes ergänzt. Der Hauptaltar ist barock. Die hier abgebildte Kuppel der Cappella della Madonna delle Grazie mit ihrem reichen spätbarocken Bild- und Figurenschmuck wurde im 18. Jahrhundert eingefügt:
Ein paar Höhenmeter unterhalb befindet sich die Altstadt von Lugano. Mit ihren engen Gassen, den Arkaden sowie den zahlreichen Läden und Restaurants lädt dieser Teil zum Flanieren ein:
Die enge Anordnung der Häuser wird oftmals durch weitläufige Plätze wie hier dem Piazza della Riforma aufgebrochen.
Zahlreiche Restaurants, die im Sommer rausgestuhlt haben, laden zum gemütlichen Mittagessen im Schatten ein. Daneben geniesst man den Ausblick auf wunderbare, gut erhaltene Gebäude wie dem Rathaus von Lugano.
Vom Zentrum aus gelangt man über die bekannte Flaniermeile Via Nassa Richtung Süden...
...bis zur Pfarrkirche Santa Maria degli Angioli.
Die Kirche besticht durch ihre Fresken, wie hier der "Kreuzigung Christi", die von Bernardino Luini - einem Schüler von Da Vinci - gemalt wurde.
Die alte, kleine Kirche mit ihren zahlreichen Malereien der Renaissance-Meistern ist sehr gut erhalten.
Von der Kirche aus ist man in einer Minute zu Fuss am See. Von hier ist die nächste Attraktion von Lugano zu sehen: im Süden - genauer in der Nachbargemeinde Paradiso - liegt der Monte San Salvatore, an dessen Flanke die Seilbahn Funicolare di Monte San Salvatore auf lediglich 1.6 km 600 Höhenmeter überwindet.
Im Norden befindet sich der Monte Brè, der ebenso mit einer Seilbahn erschlossen ist:
Zu Fuss, oder mit der Buslinie 1 (bis Paradiso, Fontana) gelangt man zur Talstation der Seilbahn auf den San Salvatore:
Die Fahrt ist abschnittsweise nichts für schwache Nerven:
Aber der Ausblick vom San Salvatore lohnt sich trotz der Fahrt, für die man 24 CHF berappen muss (Kinder und Besitzer von Tageskarten und Halbtaxabo zahlen die Hälfte). Hier sieht man den Damm von Melide, wo sowohl die Gotthardbahn als auch die Autobahn den Luganersee überqueren:
Im Norden befindet sich das dicht besiedelte Lugano, aber auch die waldreichen, italienischen Seeufer hier im Hintergrund:
Zurück vom San Salvatore steigt man einige Hundert Meter von der Talstation entfernt in den Bus der Linie 2, der einen wieder ins Zentrum von Lugano bringt. Von der Haltestelle Lugano, Palazzo Congressi aus erreicht man den Parco Civilico in wenigen Minuten zu Fuss:
Diese wunderbare Parkanlage besticht durch ihre Seenähe, aber auch den zahlreichen, südländischen Baumarten:
Im Parco Civico befindet sich auch die Villa Ciani - ein Museum der schönen Künste:
Wenn's besonders heiss ist, lohnt sich der Besuch des gerade nebenan liegenden Badestrandes - dem Lido von Lugano:
Oder man fährt mit der nahe gelegenen Funicolare Monte Brè, um den Besuch von Lugano nochmals in luftiger Höhe abzurunden. Die Nutzung der unteren Sektion der Seilbahn, von der aus man einen guten Ausblick auf den Hafen und das Lido geniesst, ist übrigens kostenlos:
Erst die Fahrt mit der oberen Sektion auf den Monte Brè schlägt mit 25 CHF zu Buche. Auch bei dieser Bahn zahlen Kinder und Besitzer von Tageskarten und Halbtaxabo nur die Hälfte. Und auch hier lohnt sich die Fahrt aufgrund des wunderbaren Ausblicks auf die ganze Region um Lugano:
Vom Endpunkt der Funicolare Monte Brè gelangt man in fünf Minuten zum Panoramic Restaurant:
Von hier aus hat man den schönsten Ausblick auf den Luganersee und die Seenlandschaft rund um das nahe Ponte Tresa (rechts im Bild). Hier lässt sich der Tag entspannt ausklingen: