Schaffhausen
Die nördlichste Stadt der Schweiz
Geschichte und Geographie der Stadt Schaffhausen
Schaffhausen liegt wie Basel nördlich des Rheines. Der Fluss, der sonst über eine weite Strecke die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz markiert, war im Mittelalter hier flach und breit, so dass Pferde den Strom überwinden konnten. Im Jahr 1000 kam es darum zur Gründung einer befestigten Siedlung, die bereits 1045 das Stadtrecht erhielt. Zudem bildete der Rheinfall ein Hindernis für die Schifffahrt zwischen Oberrhein und Bodensee, was weitere Warenströme durch die Stadt leitete. Alsbald wurde Schaffhausen ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aller Art. Im 13. Jahrhundert errichtete man eine feste Brücke, und Bürger der Stadt wurden einem eigenen Gericht unterstellt. Somit fühlten sich die Schaffhausener als Bewohner einer freien Stadt. Doch als König Ludwig der Bayer Schaffhausen 1330 an die Habsburger verpfändet, gingen alle Vorrechte verloren. Schaffhausen wurde in Folge sogar gezwungen, gegen die Eidgenossen, mit denen sie vorher lockere Bündnisse eingegangen waren, in der Schlacht von Sempach zu kämpfen. Als sich der Österreichische Herzog Friedrich mit einem unrechtsmässigen Papst verbündet und deshalb geächtet wird, erklärt der deutsche Kaiser Sigismund Schaffhausen reichsfrei. Schaffhausen ging Bünde mit schwäbischen Städten ein, die sich aber nicht stabil erwiesen, als die Österreicher wieder anrückten. Doch Städte wie Zürich, Bern und Zug eilten Schaffhausen zu Hilfe. Im Schwabenkrieg wurde das Bündnis mit den Eidgenossen dann gestärkt. Als der Deutsche Kaiser Maximilian I. Schaffhausen 1499 dazu drängt, das Bündnis wieder aufzulösen, entscheidet sich Schaffhausen, dauerhaft der Schweiz beizutreten. 1501 wird Schaffhausen zwölfter Ort und vollwertiges Mitglied im Bund der Eidgenossen.
Schaffhausen - Sehenswürdigkeiten auf einer größeren Karte anzeigen
Sehenswürdigkeiten in Schaffhausen
Der Obertortum, der vom Bahnhof in wenigen Minuten zu Fuss erreicht werden kann, ist wie das später beschriebene Munot ein Rest der historischen Stadtbefestigung. Hier passierten die Waren die Stadt, die wegen des Rheinfalles von einem Schiff auf das nächste umgeladen werden mussten.
Gleich nebenan gelangt man in die Vodergasse - Schaffhausens interessanteste Strasse in der Altstadt:
Am Fronwagplatz wurden die Güter gewogen. Der später errichtete Landsknechtbrunnen zeugt von der Wehrhaftigkeit der Schaffhausener Bürgern. Architektonisch interessant sind die vielen Erker, die die Häuser schmücken.
Das Haus zum Ritter zeigt den Reichtum, den sich die Schaffhausener erarbeiten konnten in ganzer Pracht. Die prächtigen Malereien von Tobias Stimmer stammen aus den Jahren 1568-1570. Heute ist nur noch eine Replik zu sehen, denn die Fassade wurde 1935 abgelöst und im Museum Allerheiligen ausgestellt.
Eine der grossen Kirchen in Schaffhausen ist die St.-Johann-Kirche mitten in der Altstadt. Teile der Kirche wurden bereits im 9. Jahrhundert errichtet:
Mit den gesamthaft 171 Erkern erhielt Schaffhausen den Beinamen "Erkerstadt":
Das Kloster Allerheiligen stammt aus dem Jahr 1049. Der Komplex aus Münster, Kreuzgang und Klostergarten wird heute als Museum genutzt:
Der Munot ist eine Festungsanlage, die von 1564-1589 von Schaffhausenern in Fronarbeit errichtet wurde. Die runde, mittelalterliche Festung ist heute das Wahrzeichen der Stadt:
Mit Bus und Bahn gelangt man innerhalb weniger Minuten in das Nachbardorf Neuhausen, wo sich der Rheinfall - Europas grösster Wasserfall - über einen Höhenunterschied von 23 m ergiesst.