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Zug

Klein und fein am Zugersee

Geschichte und Geographie der Stadt Zug

Zug liegt auf 425 Metern Höhe direkt am Zugersee in der Nähe von Luzern und Zürich. Die Voralpen-Gipfel rund um Zug bilden ein eher hügliges Panorama im Übergang von den Alpen hin zum Schweizer Mittelland. Vom 925 Meter hohen Zugerberg geniesst man ein schönes Panorama mit dünn besiedelten waldreichen Regionen bis hin zu ersten, dicht besiedelten Flächen des Mittellandes.

Die Stadt Zug ist vermutlich eine Gründung der Kyburger Gräfe im frühen 13. Jahrhundert, um vom Warenverkehr auf der Nord-Süd-Achse zu profitieren. 1273 kaufte Rudolf von Habsburg Zug. In der habsburgischen Zeit wurde massiv in die Befestigung der Stadt investiert. Zug war lange Zeit Sammlungsort der habsburgischen Truppen, die von dort in die Schlachten gegen die Eidgenossen zogen. Ab 1351 war Zug sogar ganz von Orten umgeben, die sich längst in Bündnissen mit der Eidgenossenschaft befanden. Zug hingegen trat erst 1352 der Eidgenossenschaft bei, unterstand aber weiterhin der habsburgischen Gerichtsbarkeit. Erst im Jahr 1415 entliess König Sigismund Zug in die Unabhängigkeit, womit die Habsburger alle Ansprüche verloren. Zug war daraufhin lange Zeit politischer Hauptort der umliegenden Ämter, in der Zeit der Helvetik (Besetzung der Schweiz durch die Franzosen unter Napoléon) war Zug der Hauptort des Kantons Waldstätten. 1814 wurde der Kanton Zug mit dem Hauptort Zug gegründet.

Heute ist Zug übrigens die Steueroase der Schweiz. Mit Steuern, die etwa 50% unterhalb des Schweizer Durchschnitts liegen, beherbergt Zug mittlerweile viele multinationale Firmen. Einige davon existieren in Zug aber nur als "Briefkastenfirma". Beeindruckend ist das Verhältnis der gegenwärtig 23'000 Einwohner und der 24'000 Arbeitsplätze zu den 12'000 Firmen, die in der Stadt eingetragen sind...

Sehenswürdigkeiten in Zug

Vom Bahnhof aus gelangt man mit zahlreichen Buslinien innerhalb weniger Minuten auf den zentralen Kolinplatz mit dem prächtigen Kolinbrunnen von 1514. Abgesehen der verkehrsreichen Achsen, die hier zusammentreffen, ist die Zuger Altstadt sonst fussgängerfreundlich.

Kolinplatz Zug

Gleich am Kolinplatz liegt das Zuger Wahrzeichen - der Zytturm - aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Zytturm gehört zu den Befestigungsanlagen des ältesten Zuger Altstadtringes. Der Turm wurde 1478-1480 erhöht, 1574 wurde eine astronomische Uhr Richtung Kolinplatz ergänzt:

Zytturm Zug

Nach Durchschreiten des Zytturmes gelangt man zum Zuger Rathaus, das zwischen 1505 und 1509 erbaut wurde. Das Rathaus von Baumeister Heinrich Sutter ist ein schönes Beispiel für spätgotische Bauten in der Schweiz:

Rathaus Zug

Einige Meter weiter steht man sich schon am Zugersee und kann einen Ausblick auf das schöne Altstadtpanorama von Zug geniessen:

Altstadt Zug

In der Nähe des Kolinplatzes befindet sich zudem die Kirche St. Oswald, die in Teilen in den Jahren 1478-1482 im spätgotischen Stil erbaut wurde:

Kirche Sankt Oswald Zug

Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgte die Erweiterung zu einer dreischiffigen Basilika, die Orgel wurde 1765 fertig gestellt, und von 1860-1870 vereinheitlichte Albert Keiser den Stil der Kirche. Die nun neugotische Kirche ziert ein Hochaltar des Freiburger Bildhauers Otto Glänz:

Kirche St. Oswald Innenraum

Vis-a-vis der Kirche St. Oswald kann man im Museum Burg Zug die Geschichte der Region entdecken. Teile der Burg stammen aus dem 13. Jahrhundert:

Burg Zug

Die Stadtbibliothek wurde 1836 gegründet. Vorgänger der heutigen Bibliothek wurden bereits im 15. Jahrhundert betrieben:

Bibliothek Zug

Gleich unterhalb der Bibliothek steht das Theater Casino Zug. Diese neobarocke Gebäude aus den Jahren 1907-1909 sollte eigentlich ein älteres Theatergebäude ersetzen, aber konnte mit seiner schlechten Akustik nicht überzeugen. Statt es abzureissen, entschloss man sich aber doch, das Theater zwischen 1979 und 1981 umzubauen, damit es die eigentliche Funktion erfüllen konnte. Heute ist hier das Kulturzentrum Zugs untergebracht.

Theater Casino Zug

Oberhalb der Bibliothek befindet sich der Pulverturm mit seinen 270 Zentimeter dicken Mauern. Im 16. Jahrhundert war der Turm Teil der Stadtbefestigung, doch die alten Stadtmauern mussten Stadterweiterungen weichen:

Pulverturm Zug

Ein paar Meter weiter oben und einige Minuten zu Fuss vom Pulverturm entfernt thront die Kirche St. Michael. Die grösste Kirche von Zug wurde 1898-1902 errichtet, und löste die Kirche St. Oswald als Hauptkirche ab.

Kirche St. Michael Zug

Wohingegen die Aussenfassaden sich an älteren Stilen orientieren...

Fassade der Kirche Sankt Michael

...herrscht im Innenraum ein eher nüchternes Ambiente vor:

Innenraum Kirche St. Michael

Mit der Buslinie 11 gelangt man von der Haltestelle St. Michael bequem zur deutlich höher gelegenen Endhaltestelle Schönegg, wo die Zugerberg Bahn auf einen wartet:

Talstation der Zugerberg Bahn

Die kostengünstige Bahn wirkt zuerst unscheinbar, doch sind die zahlreichen Kurven- und Neigungswechsel für Bahnfreunde spannend zu verfolgen:

Zugerberg Bahn

Vom Zugerberg aus geniesst man einen grandiosen Ausblick sowohl auf die hügligen Voralpen,

Zugerberg Aussicht

...als auch auf die dichter besiedelten Flächen rund um den Zugersee:

Zugerberg Bahn Kreuzung